Erde wird grüner (Foto © Markus Breig, KIT)
Erde wird grüner (Foto © Markus Breig, KIT)

Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) nach der Auswertung hochauflösender Satellitenbilder der Erde. Ihre Studie „China and India lead in greening of the world through land-use management“ stellen die Wissenschaftler-innen in der Fachzeitschrift Nature Sustainability vor. (DOI: 10.1038/s41893-019-0220-7).

Dass die Erde grüner wird ist seit Langem bekannt. Bislang habe man dafür den erhöhten Gehalt von Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre verantwortlich gemacht. Doch das allein könne nicht der Grund sein, weil die Begrünung nicht gleichmäßig um den Globus stattfinde. Denn Satellitendaten der vergangenen 18 Jahren zeigen Begrünungsmuster in China, Indien und Europa. Und dies seien auffallend intensiv genutzte Flächen für Anbau- und Forstwirtschaft.

Ergrünen ist zweischneidig

Die landwirtschaftlichen Gebiete in China und Indien wurden seit den frühen 2000er Jahren nicht wesentlich vergrößert, dennoch ist die Produktion von Nahrungsmitteln hier seit 2000 um etwa 35 bis 40 Prozent gewachsen. „Diese Ertragssteigerung ist auf den verstärkten Einsatz von Dünger und vermehrte Bewässerung zurückzuführen“, sagt Fuchs.

Angesichts der Konsequenzen etwa für die Gewässerqualität durch den Düngemitteleintrag spricht der Wissenschaftler von einer Zweischneidigkeit dieses Ergrünens. Die ausgiebige Versorgung der Pflanzen mit Kalium, Stickstoff und Phosphor erhöht das Volumen der Biomasse und ermöglicht mehrmalige Ernten pro Jahr. Die Länder tragen damit wesentlich zur Ernährungssicherung der Weltbevölkerung bei. Allerdings wird auch deutlich: Fast alle Agrarregionen überdüngen immer noch gewaltig und schädigen so ihre Umwelt. China unternehme mit der „Großen Grünen Mauer“ zudem ein ehrgeiziges Aufforstungsprojekt gegen die Ausbreitung der Wüste.

An der Studie sind Wissenschaftler-innen aus den USA, China, Indien, Frankreich, Dänemark, Norwegen und Deutschland beteiligt.