Telemedizin Foto © Elnur Amikishiyev - stock.adobe.com
Telemedizin Foto © Elnur Amikishiyev - stock.adobe.com

Schulen und Arztpraxen haben etwas gemeinsam: eine schlechte digitale Ausrüstung. Das hat Sopra Steria Consulting herausgefunden, aber nur zufällig. Denn eigentlich sollte die Bereitschaft zur Telemedizin abgefragt werden. Und das kam dabei heraus: 47 Prozent sind dieser Form einer Arztzuwendung positiv gegenüber eingestellt – in Deutschland.

Die Studie heißt „European Study on the Digitalisation of the Healthcare Pathways“. 1.200 Bürgerinnen und Bürger sowie 35 Gesundheitsexperten aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen und Spanien wurden befragt.

Zu analog

Die größten Hürden bei der Telemedizin sind laut Experten die analogen Prozesse und nicht die Patienten. Viele Ärzte führen noch Papierkalender, statt Termine digital zu vergeben. Und für eine Videoberatung sind die wenigsten Mediziner technisch ausgestattet und haben auch kaum Anreize, dies zu ändern. Denn die Vergütungsregeln für Ärzte sind noch nicht für das digitale Zeitalter ausgelegt. Bislang können Ärzte eine Fernbehandlung ohne direkten Kontakt nur bei Privatpatienten problemlos abrechnen.

Doch es gibt viele Personengruppen, denen Telemedizin helfen könnte: ältere Bürger, Behinderte oder alle Personengruppen, die Schwierigkeiten haben, eine Strecke zum Arzt zu bewältigen. Die Klientel wäre also da.

Doch nicht die Bedingungen: Es fehlt an der digitalen Infrastruktur (wie in den Schulen). Telemedizin gilt zwar als ein Rezept gegen die medizinische Versorgungslücke in ländlichen Regionen. Doch gerade in diesen abgelegenen Gebieten ist das schnelle Internet noch nicht angekommen. Ärzte könnten zum Beispiel durch schlechte Bildübertragungen Schwierigkeiten haben, Symptome richtig zu erkennen und zu deuten.