Foto ©akebonostock - stock.adobe.com
Foto ©akebonostock - stock.adobe.com

Seit 15. August 2018 müssen Verbraucher alle Abfälle, die Leuchten, Batterien, Elektromotoren oder andere elektrische Bauteile enthalten, an Wertstoffhöfe, große Elektrohändler oder die großen Onlinehändler zurückgeben. Darauf weit der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hin. Neben Klassikern wie Handys, Kühlschränken und TV-Geräten fallen also künftig auch „smarte“ Kleidungsstücke, wie Blink-Turnschuhe oder beleuchtete Schränke unter die Regelung des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG).

Der NABU kritisiert die fortschreitende, meist überflüssige und umweltschädliche Elektronisierung von Alltagsgegenständen. „Nicht genug damit, dass verstärkt durch Werbung und Dumpingpreisangebote immer mehr Smartphones, Fitnessarmbänder und beleuchtete Duschen mit immer geringerer Lebensdauer verkauft werden. Nach wie vor nimmt die Mehrzahl der deutschen Einzelhändler ausgediente Elektrogeräte nicht kostenfrei und kundenfreundlich zurück“, kritisiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Neben Warenhäusern, Elektronikfachhändlern und dem Lebensmitteleinzelhandel müssten auch die Bekleidungs- und Möbelbranche ihre Waren zurücknehmen, betont Miller.

„Für die Umwelt und den Ressourcenschutz ist es besser, Abfälle zu vermeiden oder sie zur Wiederverwendung vorzubereiten“, so Bax weiter. Die durch das ElektroG vorgegebenen Sammlungs-, Verwertungs- und Recyclingquoten sollen E-Schrott verringern. Die neue Regelung gefährdet diese Quoten. Die höheren Sammelquoten von 65 Prozent ab 2019 werden aufgrund der bestehenden Hürden für die Rücknahme vorraussichtlich verfehlt. Schon in den letzten Jahren wurden die Vorgaben für die Sammelquoten nicht erreicht. Mit dem neuen E-Schrott kommen zudem neue Materialzusammensetzungen in die Rücknahmesysteme, die die Verwertung und das Recycling erschweren. Für Schuhe mit LED-Lampen existieren beispielsweise bislang keine Recyclingwege. Zusätzliche Neuerungen im ElektroG müssen eingeführt werden, die qualitativ hochwertiges Recycling fördern, so Bax.
Mehr zum Thema Umwelt und Schrott.

Kontakt
Verena Bax
Tel. +49 (0)30.28 49 84-1178
Verena.Bax@NABU.de
presse@NABU.de