Folienkondensatoren sind eine digitale Revolution für Netzteile - Foto-©atScene - stock.adobe.com
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Alles wird digitalisiert – jetzt auch unsere Netzteile mittels Mikroprozessoren. Damit würden die Netzteile weniger störanfällig und könnten sogar das Leben ihrer Endgeräte, die sie versorgen, verlängern. Ein erster Prototyp für dieses Versprechen steht schon. Hinter diesem Digitalisierungsvorhaben von Netzteilen steht ein Forscher/innenteam des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) unter der Leitung von Michael Heidinger des Lichttechnischen Instituts beim KIT.

Die heute verbreiteten Schaltnetzteile sind zwar leicht und kompakt, aber auch sehr fehleranfällig.

Warum ist das so, Herr Heidinger? Das liegt an den Elektrolytkondensatoren, die in ihnen verbaut sind.

Welche Alternative können Sie denn empfehlen? Wesentlich langlebiger wären Folienkondensatoren. Diese brauchen aber bis zu zehnmal mehr Platz. Wir haben jetzt ein digitales Regelungsverfahren entwickelt, das den Einsatz von Folienkondensatoren ermöglicht.

Wie das?Ein Mikroprozessor im Netzteil erkennt störende Umgebungseinflüsse, sodass er beispielsweise höhere Spannungsschwankungen ausgleichen kann. Möglich ist diese Technologie erst mit der Verbreitung von sehr leistungsstarken Mikroprozessoren geworden.

Und das Platzproblem der Folienkondensatoren? Das haben wir auch in den Griff bekommen. Es wäre nur ein leicht erhöhter Mehrplatzbedarf dank unserer Entwicklung nötig.

Das bedeutet, dass Elektrolytkondensatoren obsolet sind? Richtig. 

 

Heidinger vergleicht die Digitalisierung der Netzteile mit dem Technologiesprung von der analogen zur digitalen Fotografie. 

Folienkondensatoren sind eine digitale Revolution für Netzteile - Foto-©atScene - stock.adobe.com
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Jetzt sind die Wissenschaftler-innen nur noch auf der Suche nach Industriepartnern, die diese neuen digitalisierten Netzteile auch konzipieren möchten.