Foto©bettysphotos - stock.adobe.com
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„Migranten sind ein unverzichtbarer Teil des Gründungsgeschehens in Deutschland, ihre Selbstständigenquote ist überdurchschnittlich“,
betont Dr. Jörg Zeuner. Der Chefvolkswirt der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bezieht sich mit dieser Aussage auf eine Sonderauswertung des KfW-Gründungsmonitors 2018.

Danach stellen Migrant-innen 21 Prozent der Gründer bei einem Bevölkerungsanteil von 18 Prozent (im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017). Die erhöhte Gründungsaktivität hat zwei zentrale Gründe. Zum einen ist unter Migranten der Wunsch nach beruflicher Selbstständigkeit stärker ausgeprägt als in der Gesamtheit der Bevölkerung. Zum anderen haben sie schlechtere Arbeitsmarktchancen und gründen häufiger in Ermangelung guter Jobalternativen.

Wie die Auswertung zeigt, geben 38 Prozent der Migrant-innen grundsätzlich der Selbstständigkeit den Vorzug vor abhängiger Beschäftigung. In der gesamten Bevölkerung wären nur 29 Prozent lieber selbstständig als angestellt. Ein wichtiger Faktor für diesen Unterschied ist, dass viele Migrant-innen durch eine größere Risikofreude und mehr unternehmerische Vorbilder aus ihrer Herkunftskultur geprägt sind.

Migranten, die im eigenen Haushalt kein deutsch sprechen, gründen noch etwas häufiger als dies Migranten insgesamt tun. 35 Prozent leben in solchen so genannten fremdsprachigen Haushalten – der weitaus größere Anteil spricht im eigenen Haushalt aber deutsch. Migranten aus diesen fremdsprachigen Haushalten sorgen sich auch häufiger um ihre fachliche Qualifikation, ihre Geschäftsideen und mögliche Finanzierungsschwierigkeiten.

Die Untersuchung der Kreditanstalt für Wiederaufbau kann hier heruntergeladen werden.