„Die Diversität und die Ökosysteme Ecuadors sind durch die Zerstörung der Habitate, unsachgemäße Nutzung und Aufforstung extrem gefährdet“, sagt Professor Dietmar Quandt vom Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen an der Universität Bonn. In den Höhenlagen zwischen rund 3.800 und 4.700 Metern kommt der „Páramo“ vor. Diese Hochlandsteppe trocknet allmählich aus, die Erosion dort nimmt zu und die Trinkwasserversorgung ist bedroht.

Das „German-Ecuadorian Biodiversity Consortium“ (BIO-GEEC) will diese sensiblen Lebensgrundlagen nun mit acht Partnerinstitutionen untersuchen. Die Wissenschaftler aus Deutschland wollen an den ecuadorianischen Partneruniversitäten moderne Methoden der Artenbestimmung etablieren, darunter molekulare Technologien, Datenbanken und Web-Anwendungen.

Im Mittelpunkt stehen vier Untersuchungsprojekte, um den Páramo zu retten: Diversität der Samenpflanzen und Bodenmikroorganismen, Diversität und Spezifität der Palmen bestäubenden Insekten sowie Giftspinnen und deren Gifte.

Es sollen auch wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten verschiedener Tierarten ausgelotet werden, wie Spinnengift als Rohstoff für Medikamente. Die Untersuchungsflächen umfassen Höhenstufen vom Tieflandregenwald bis in den Páramo.Am Ende steht ein internationales Netzwerk, das gegenseitiges Training und den wissenschaftlichen Austausch fördern möge. „Es handelt sich um einen Trittstein für weiterreichende Biodiversitäts-Forschungsprojekte in Ecuador, für die wir weitere Fördermittel einwerben wollen“, sagt Quandt.